Call for Presentations: «geschichtsdidaktik empirisch revisited»

Einsendeschluss ist der 20. Januar 2025

Die Tagung «geschichtsdidaktik empirisch» feiert im Jahr 2025 ihre 10. Durchführung. Seit ihrem Start im Jahr 2007 an der Universität Basel verfolgt die Tagung «geschichtsdidaktik empirisch» das Anliegen, geschichtsdidaktische Forschung sichtbar zu machen und den Diskurs unter Forschenden und Hochschuldozierenden international und bezogen auf den deutschsprachigen Raum zu stärken. Die 10. Ausgabe der «geschichtsdidaktik empirisch» ist dem Ziel gewidmet, aktuelle Brennpunkte geschichtsdidaktischer Forschung sichtbar zu machen, gemeinsam Bilanz zu ziehen und einen Blick auf zukünftig dringende Fragen zu werfen.

Die geschichtsdidaktische Forschung blickt auf eine rund zwanzigjährige Diskussion zu Kompetenzen historischen Denkens und dazugehörige empirische Arbeiten zurück. Ebenso lange werden Fragen der Professionalisierung und der professionellen Kompetenz von Geschichtslehrpersonen bearbeitet. Auch Lernerfahrungen im Kontext der Geschichtskultur und Public History sowie Fragestellungen des inklusiven Geschichtslernens sind an den gde-Tagungen wiederholt aufgegriffen worden. Hingegen wurden Konzepte und Analysen historischen Denkens im Kontext von Digitalität und KI selten thematisiert. Darüber hinaus legen veränderte Bedingungen dringende Auseinandersetzungen etwa mit Zielen und Herangehensweisen der historischen Bildung angesichts von Klimawandel, Reduktion von Biodiversität und weiteren offensichtlichen Veränderungen natürlicher Lebensgrundlagen, in Demokratien unter Druck oder in Migrationsgesellschaften nahe.

Die Tagung «geschichtsdidaktik empirisch 2025» soll Raum bieten zur Präsentation aktueller geschichtsdidaktischer empirischer Studien in angestammten Themenfeldern unter Berücksichtigung kontextueller Bedingungen, die variieren und sich verändern können. Darüber hinaus sind Eingaben zu Weiterentwicklungen und Neukonzeptionen historischen Lehrens und Lernens in verschiedenen Kontexten erwünscht, wobei theoretische und pragmatische Vorschläge einen Bezug zu fremden oder eigenen empirischen Befunden herstellen sollten. Erbeten sind Vorschläge für Einzelpräsentationen oder Panels (s. u. für Formales) in den folgenden vier Feldern:

  1. Zum subjektiven Umgang mit Geschichte (v.a. historische Kompetenz(en), historisches Denken bzw. Lernen, Geschichtsbewusstsein, Emotionen, Agency sowie in Verbindung zu politischem Handeln),
  2. zum kollektiven Umgang mit Geschichte in europäischen und nicht-europäischen Kulturen (v.a. Geschichtskultur, Erinnerungskultur, Public History) im Kontext aktueller Herausforderungen (Krisen- und Kriegserfahrungen in Post-Konfliktgesellschaften, Umweltkrisen usw.),
  3. zu fachdidaktischen Gestaltungsformen und -potentialen des Geschichtsunterrichts (v.a. aktuelle Studien zum Geschichtsunterricht, zu Qualitätsmerkmalen und unterrichtlicher Interaktion, Erforschung geschichtsunterrichtlicher Rahmenbedingungen, Wirksamkeitsstudien),
  4. zu Herangehensweisen und Programmen der Professionalisierung von Geschichtslehrpersonen, ausserschulischen Geschichtsvermittler*innen und/oder Ausbilder*innen von Geschichtslehrpersonen (v.a. Geschichtsdidaktiker*innen, Studienseminarleitende, Praxislehrpersonen) im Hinblick auf Prozesse, Qualitätsmerkmale und Wirksamkeiten.

Die Tagung findet am 4. und 5. September 2025 an der Universität Basel statt. Wie an der «geschichtsdidaktik empirisch» üblich, sind Keynotes in den genannten Feldern geplant. Darüber hinaus besteht Platz für Einzelvorträge und Panels, deren Einreichung vorab erfolgt und die ein Reviewverfahren durchlaufen.

Zur Eingabe der Beiträge

Eingabe eines Einzelvortrags

Für die einzelnen Präsentationen stehen 20 Minuten sowie 15 Minuten Diskussion im Anschluss zur Verfügung. Angenommene Präsentationseingaben werden thematisch gebündelt. Ihre Präsentation folgt in moderierten Workshops. Die Moderation wird durch die Tagungsorganisator*innen angefragt.

Eingabe eines Panels

Für Paneleingaben stehen maximal 1.5 Stunden zur Verfügung. Sie sollen drei bis vier Beiträge umfassen, die mittels Fragestellung miteinander verbunden sind und zu einer Klärung der Hauptfrage beitragen. Die Anzahl, Zeitumfänge und Arten der Beiträge können kreativ gestaltet sein (z.B. Präsentationen, Diskussionen nach Impulsen), solange das Panel zur Beantwortung einer gemeinsamen Hauptfrage beiträgt, zumindest teilweise auf empirischen Untersuchungen basiert und den Stand des bisher Erreichten im eingegebenen Forschungsfeld metareflexiv verdeutlicht. Die Moderation ist von den Paneleingebenden zu organisieren.

Generelle Hinweise zur Eingabe

Für beide Eingabeformate erbitten wir Beiträge, die eine geschichtsdidaktische Fragestellung unter Einbezug empirischer Daten bearbeiten und zur Theoriebildung bzw. -erweiterung beitragen. Die Methoden entsprechen dabei der Vorgehensweise qualitativer und quantitativer Sozialforschung oder sind von historischer oder kulturwissenschaftlicher Prägung.

Wie bis anhin sollen an der Tagung neben ausgewählten Qualifikationsarbeiten (Dissertationen und Habilitationen) grössere, mit Drittmitteln finanzierte Forschungsprojekte oder kleinere, explorative Forschungsvorhaben (Studienprojekte) vorgestellt werden können. Von der Eingabe von Vorträgen, welche die Konzeption von Forschungsprojekten betreffen, jedoch noch nicht gestartet sind, bitten wir abzusehen. Die Eingabe englischsprachiger Beiträge ist möglich und erwünscht.

Interessierte Personen bitten wir, bis zum 20. Januar 2025 ein Abstract (pro Beitrag: 600 Wörter; Paneleinleitung: 200 Wörter; jeweils exklusive Literaturangaben) für die geplante Präsentation einzureichen (siehe unten).

Das Abstract soll folgende Angaben enthalten:

  • Theoretischer Hintergrund (theoretische und forschungsbasierte Ausgangslage),
  • Fragestellung, die in der geplanten Präsentation bearbeitet wird,
  • Vorgehen/Methoden der Datenerhebung, Stichprobe sowie Vorgehen bei der Datenanalyse,
  • Skizzierung vorliegender Ergebnisse, die eine Beantwortung der Fragestellung bzw. eines Teils der Fragestellung ermöglichen, sowie Ausblick auf noch zu erwartende Ergebnisse,
  • Konklusion, Schlussfolgerungen für die zukünftige Forschung und Praxis.

Hinsichtlich der formalen Vorgaben halten Sie sich bitte an die zur Verfügung gestellten Formatvorgaben und Vorlagen (siehe weiter unten auf dieser Seite).

Achten Sie auf eine vollständige Anonymisierung Ihrer eingereichten Dateien inkl. deren Metadaten (für eine Anleitung siehe die zur Verfügung gestellten formalen Vorgaben) für den Double-Blind Review-Prozess.

Entscheid

Der Entscheid über die Aufnahme in das Tagungsprogramm erfolgt nach Double-Blind-Review-Verfahren und Entscheid der Tagungsorganisator*innen. Paneleingaben werden gesamthaft begutachtet und darauf basierend angenommen oder abgelehnt. Folgende Bewertungskriterien liegen der Entscheidung zugrunde:

  • Bezug zum Tagungsthema sowie Relevanz für Forschung und Praxis,
  • Geschichtsdidaktische bzw. gesellschaftliche Aktualität des vorliegenden Projekts,
  • Nachvollziehbarer Bezug zu aktuellem Theorie- und Forschungsstand,
  • Methodologische Qualität bei empirischen Eingaben (Klare Fragestellung, kurze Beschreibung der Erhebungsmethode, daran angemessene Stichprobe, methodologisch begründetes Vorgehen bei der Datenanalyse),
  • Argumentative Nachvollziehbarkeit bei theoretisch und pragmatisch ausgerichteten Vorschlägen,
  • Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse, der Schlussfolgerungen für Theorie und/oder Praxis.

Tagungsorganisation und -verantwortung

Prof. Dr. Monika Waldis | monika.waldis@fhnw.ch

Dr. Martin Nitsche | martin.nitsche@fhnw.ch

Dr. Julia Thyroff | julia.thyroff@fhnw.ch

Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik
Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz
Zentrum für Demokratie Aarau
Küttigerstrasse 21
CH-5000 Aarau

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